Galgenberg Lauenstein - Forschungsgrabung 2019
Die sechste archäologische Dokumentation eines Galgens führte uns in diesem Jahr weg aus Brandenburg. Eine Lehrveranstaltung an der Technischen Universität Dresden, FB Neuzeitgeschichte, sollte den Blick eröffnen in angrenzende Territorien und die vorgefundenen Befundsituationen auf dortigen Richtplätzen. Vergleichsmodelle gibt es in der Richtstättenarchäologie noch viel zu wenig, so war es eine besondere Möglichkeit, gemeinsam mit Studenten der HU Berlin und der TU Dresden einen Galgen im Erzgebirge archäologisch zu erfassen.
Ausgangspunkt war die kartographische Verifizierung sowie die historische Quellenverortung eines dreistempligen steinernen Galgens.
Auf dem Berg selbst befand sich eine überwucherte Steinschüttung, die möglicherweise den Galgen darstellen könnte. Nach Abtrag aller lose liegenden Steine kam in der Tat ein runder Mauerring zu Tage, der zum Teil bis zu drei Lagen behauener Steine aufwies. Im Innern des Galgens wurden Säulenfundamente sichtbar, die die aufgehenden steinernen Säulen getragen haben dürften. Eine abgetiefte Eingangssituation lässt Rückschlüsse auf Treppe und Podest schließen. Die Grabung dauerte eine Woche und vermochte in dieser kurzen Zeit dank der Unterstützung der Gemeinde vor Ort, des sächsischen Landesdenkmalamtes sowie den Studenten eine Fülle von Ergebnissen zur Anlage des Lauensteiner Galgens zu erbringen.
Ergebnisse und Grabungsberichte unter:
https://scilogs.spektrum.de/abenteuer-geschichte/2019/09/